Die Leiterin unserer Partnerorganisation Mifa (Mission for all) Sylvia Nakimuli berichtet:
„Zu Beginn des erneuten Lockdowns Mitte Juni waren die Coronainfektionen stark angestiegen und die Krankenhäuser waren schnell voll belegt. Die Krankenhauskosten stiegen derart an, dass sie sich kein „Otto-Normalverbraucher“ mehr leisten konnten (umgerechnet 700 – 1200 Euro am Tag!). Die Ärzte mussten sehr vielen Kranken auf einmal helfen und manche wurden infiziert und manche von ihnen starben auch.
Als Präsident Museveni den Lockdown verkündete, wurden die Distriktgrenzen zunächst nicht geschlossen, das kam erst etwas später. Durch die Städter, die noch schnell zurück in ihre Dörfer zurückfuhren, wurde das Coronavirus auch in die ländlichen Gebiete getragen. Aller privater und öffentlicher Verkehr wurde verboten. Personentransport ist seither nur noch erlaubt, wenn man einen bestimmten Aufkleber aufweisen kann, wie Ärzte, Regierungsvertreter usw. Auch Transportfahrzeuge für Güter, wie LKW und Pickups dürfen weiterhin fahren.
Unsere Sozialarbeiter sind in Kontakt mit den Familien der Patenkinder. Einige Eltern erkrankten schwer an Corona, auch einige Kinder wurden krank, doch für alle konnten wir medizinische Hilfe organisieren.
Einige Eltern sind auch gestorben – allerdings meistens an Vorerkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes.
Auch einige unserer Mitarbeiter wurden krank, doch Gott half und alle wurden wieder gesund. Im Moment arbeiten die meisten Mitarbeiter von zu Hause aus und nur wenige kommen ins Büro. Die meisten Mitarbeiter haben Familie und kämpfen derzeit mit den „normalen“ Problemen aller Eltern: die Beschaffung von genügend Nahrungsmitteln. Durch den Lockdown ist die Armut größer geworden und auch die allgemeine Unsicherheit, wie man die Zukunft meistern soll.
Durch die Ausgangsbeschränkungen konnten bislang nur die Mitarbeiter in unserem Straßenkinderheim Ebenezer (außerhalb Kampalas gelegen) die Menschen zu Hause besuchen: 66 unserer Berufsschülerinnen und 15 Mädchen und 4 Jungen von den ehemaligen Straßenkindern, die in ihre Familien re-integriert worden sind. Im Straßenkinderheim leben im Moment 58 Kinder.
Die Hausmutter Ruth lebt seit Beginn des Lockdowns permanent mit im Haus. Unser Sozialarbeiter Peter konnte nicht mehr rechtzeitig das Heim erreichen, denn er wohnt in einem anderen Distrikt. Ruth hat sehr zu kämpfen, die Kinder mit allem zu versorgen – nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch Medikamente. Da die Kinder das Gelände nicht verlassen dürfen, gibt Ruth einen Tagesplan mit Unterricht vor, um die Kinder sinnvoll zu beschäftigen.
Unsere Sozialarbeiter Noah und Maria sind telefonisch für die Eltern erreichbar. Besuche zu machen ist sehr kompliziert geworden, denn die Anzahl der Fahrten ist limitiert und wir dürfen keine Distriktgrenzen überfahren. Wir hoffen sehr, dass der Lockdown wirklich hilft, die Corona-Infektionen stark zurückzudrängen, so dass er Ende Juli wieder aufgehoben werden kann.
Bitte beten Sie für uns und unser Land, dass Gott uns von Corona befreien möge und wir bald wieder ein normales Leben führen können. Vielen Dank für alle finanzielle Unterstützung – wir sind so froh, dass wir solch guten Partner wie das MFB mit all seinen Paten und Freunden hat, die die Menschen in Uganda nicht vergessen. Gott schütze uns alle und sei mit uns allen.“